Nach dem regen Interesse im letzten Jahr innerhalb des Vereins, wurde dieses Jahr der Kurs zur Met-Herstellug auch für externe angeboten.
Insgesamt 15 Teilnehmer kamen am 20.09.2025 in den Räumlichkeiten der Offenen Ganztagsschule zusammen, und setzten unter der Leitung von Helga Reschberger 30 Liter Met an.




Der Met entsteht durch die Gärung von Honig, Wasser und Hefe. Dabei wandelt die Hefe den Zucker im Honig in Alkohol und Kohlensäure um. Honig allein – auch wenn er flüssig ist – gärt nicht, weil die Zuckerkonzentration zu hoch ist. Sie liegt bei 78 – 80%. 1 kg Honig befinden sich also 780-800g Zucker. Die restlichen 20% sind überwiegend Wasser.
Nach Verdünnung mit Wasser auf etwa 30 % Zuckergehalt kann eine Gärung optimal vorgenommen werden. Es können bis zu 17% Vol. Alkohol entstehen – praktisch gärt Honigwein langsamer als andere Fruchtweine, und der Endalkoholgehalt liegt beim Honigwein meist etwas niedriger (etwa. 12-14 % Vol.).
Während für gewerbliche Honigwein-bereiter ein vorgeschriebenes Ausmischungsverhältnis von 1 Teil Honig mit 2 Teilen Wasser eingehalten werden muss, ist für den Hausweinbereiter ein wesentlich erweitertes Ausmischungsverhältnis von 1 : 3 bis 1 : 1,3 möglich.
Beim Honigwein gilt: je besser das Ausgangsmaterial (milder Honig) und je weicher das Wasser, desto besser ist der spätere Wein.
Unser Rezept dazu:
Rezept für 10 ltr Weinansatz:
3 kg Bienenhonig vom Imker 1 ltr Apfel- oder Traubensaft 7 ltr Wasser 5 Tabletten Kitzinger Hefenährsalz (4g) 40 g Milchsäure 80 %ig (bei Eigenverbrauch) 10 g Weizenmehl 1 Kultur Kitzinger Reinzuchthefe Südweinrasse (Portwein, Samos, Malaga, Tokaj, Sherry)
Damit der Honig sich besser mit dem Wasser vermischt, soll sowohl der Honig (im Wasserbad) als auch das Wasser auf etwa 40°C erwärmt werden. Bei dieser Temperatur wird die Vermischung vorgenommen. Nach Abkühlung auf etwa 20 – 25°C gibt man die im Rezept angegebene Kitzinger Milchsäure, das Kitzinger Hefenährsalz, die Reinzuchthefe und das Weizenmehl dazu.
Da Honig keine natürlichen Treibstoffe enthält, die gärfordernd wirken, muss ersatzweise etwas Weizenmehl (geschmacklos) oder ein feingeriebener Apfel hinzugefügt werden. Beide setzen sich nach der Gärung zusammen mit den Hefezellen ab.
Ein Zusatz von 1 Liter (frischem) Apfel- oder Traubensagt fördert die Gärung, wie Versuche ergeben haben. Es ist sinnvoll, wenn man in diesem Saft etwa 4-6 Tage vor dem Ansetzen des Weins eine Kultur Reinzuchthefe vermehrt, wobei diese Flasche mit einem Wattebausch verschlossen wird.
Das Gärgefäß wird nur gärvoll (mind. 10% Steigraum belassen) befüllt mit einem Gäraufsatz verschlossen und bei gleichbleibender Zimmertemperatur vergoren. Gegen Ende der Gärung täglich einmal schütteln. Nach vollständiger Beendigung der Gärung (je nach Temperatur in 2-3 im Monat) kühl stellen bald von der Hefe abziehen (und ggf. mit 1g Kalium Disulfit auf 10l schwefeln).
Sollte nach 2 – 4 Monaten keine Selbstklärung eintreten, kann mit dem Schönungsmittel Kieselsol (je nach Trübung setzt man auf 10 l Wein 10-40ml zu und rührt gleichmäßig ein, um eine vollkommene Klärung erreicht werden. Falls der Wein zu herb ist, kann mit Honig (20-50g/l) nachgesüßt werden.
Die Geschmacksabrundung, -verfeinerung oder um einen neuen Typ zu schaffen, können entweder vor, besser aber nach der Gärung Gewürze (Nelken, Ingwer, Muskatnuss, Kalmus, Zimt, Hopfen o.ä.) oder andere Kräuter und Kräuterauszüge zugesetzt werden. Hier kann man wirklich experimentieren, wobei es ratsam ist, erst mit 1 Liter Wein zu versuchen und nur kleine Mengen an würzenden Aromen zu verwenden.